Niederlage in der 2. Judo-Bundesliga
In einem packenden Duell in der 2. Judo-Bundesliga verlangt der oberbayerische Neuling dem amtierenden Meister alles ab und unterliegt am Ende knapp mit 6 : 8 vor heimischem Publikum. Nach einem 2 : 5-Halbzeitstand steigert sich das Team von Trainer Martin Garic im zweiten Durchgang eindrucksvoll und gewinnt die Rückrunde mit 4 : 3.
Den ersten herben Dämpfer musste die Kampfgemeinschaft bereits im ersten Kampf in der Gewichtsklasse +100 kg hinnehmen. Im internationalen Duell gegen Benjamin Mataseje verletzte sich Punktegarant Mohamed-Montassar Rouahi an der Hand und verlor seinen Kampf. Damit ging ein fest eingeplanter Punkt an die Gäste. Robert Barwig (-81 kg) zeigte sich davon jedoch gänzlich unbeeindruckt und besiegte seinen bis dato in der Liga noch ungeschlagenen Gegner Andreas Höhl routiniert und überlegen mit Ippon. Youngster Maxim Weisser (-60 kg) startete nach einer vermeidbaren Niederlage am vergangenen Kampftag voller Entschlossenheit in sein Duell gegen Julian Schmidt. Nach einer taktisch cleveren Leistung siegte er nach drei Minuten Kampfzeit in Führung liegend mit einem sehenswerten Fußfeger. Philipp Ampletzer (-90 kg), Dominik Röder (-66 kg), Robert Buendowski (-100 kg) und David Sperlich (-73 kg) verloren im Anschluss ihre Duelle, womit der Halbzeitstand von 2:5 aus Sicht der Hausherren feststand.

„2 : 5 klingt deutlicher, als es letztendlich war. Einige der knappen Duelle sind heute gegen uns gelaufen.“ meinte Florian Speigel, dritter Vorsitzender des KSV Bad Aibling. „Bedingt durch das Ergebnis und dadurch, dass sich in der Hinrunde zwei unserer Kämpfer verletzt haben, hat sich unser Trainer in der Pause entschlossen, das Team in der Pause ordentlich umzubesetzen“ so Speigel. Weisser kam zu seinem zweiten Einsatz im Leichtgewicht -60 kg, Ampletzer rückte in die Gewichtsklasse -100 kg auf, für Röder (-66 kg) kam Muhamed Tachaev ins Team, Valentin Larasser ersetze Ampletzer -90 kg. Ebenso eingewechselt wurden Kevin Miller (-81 kg) für Robert Barwig sowie Till Goldammer für Mohamed-Montassar Rouahi im Schwergewicht.
Nach der Pause sah es zunächst nach einer deutlichen Niederlage für die Hausherren aus. Die Duelle +100 kg, -81 kg und -60 kg gingen verloren, wodurch es schnell 2:8 stand und der Sieg somit rein rechnerisch nicht mehr möglich war. Doch die KG-Kämpfer steckten ob der feststehenden Niederlage nicht auf, im Gegenteil.

Valentin Larasser besiegte Florian Birk eindrucksvoll nach nur zwei Minuten mit einem Haltegriff, ehe Muhamed Tachaev (-66k g) in einem taktisch brillant geführten Kampf Jaron Ivanov nach über fünf Minuten Kampfzeit in der Verlängerung besiegte. „Muhamed hat das wirklich herausragend gemacht, ist in jeder Situation seinem Kampfstiel treu geblieben und hat in den richtigen Momenten Wirkungstreffer erzielt. Das war Judo, wie ich es mir vorstelle!“ schwärmte Garic von der Leistung des erst 16-jährigen Tachaev. Angestachelt von den Erfolgen der Teamkollegen nutzte Ampletzer in der höheren Gewichtsklasse -100 kg die Chance zur Wiedergutmachung seiner Niederlage aus der Hinrunde und besiegte Nils Faßmann sehenswert nach nur 11 Sekunden mit einem tiefen Schulterwurf. Im Anschluss behielt Ian Störmer (-73 kg) die Nerven, er schlug Luca Grund nach voller Kampfzeit durch eine kleine Wertung und brachte durch die 4:0 Siegsträhne die Halle noch einmal zum Beben.

Ein versöhnliches Ende und eine Niederlage mit der die Zuschauer und die Verantwortlichen der Kampfgemeinschaft leben können. „Die Siege in den letzten vier Kämpfen waren wichtig für uns. Das Publikum war plötzlich noch mal voll da und auch durch die Mannschaft ging ein echter Ruck. Wir können alle sehr stolz darauf sein, mit welch großer Moral wir dem Meister heute alles abverlangt haben.“ zeigte sich Speigel zufrieden. Für die Kampfgemeinschaft gilt es nun, den Rückenwind der Rückrunde mitzunehmen und in drei Wochen bei der schweren Auswärtsaufgabe gegen Sindelfingen in einen Sieg umzumünzen.

Text: Martin Garic
Bilder: Georg Gruber und KG Aibling-Grafing